Freitag, 4. Januar 2013

Der Sinn ist die Zweisamkeit.

Hast du dich jemals komplett gefühlt? Ausgefüllt? Jemanden gefunden der dir all das gibt was du dir je gewünscht hast? Jemanden der deinen inneren Kreis zu schließen vermag? Stell dir vor du bist glücklich, genießt das Leben, merkst wie süß es schmecken kann. Und dann fängst du plötzlich an zu realisieren, dass dieser jemand nur noch wenige Stunden bei dir sein wird  und dich dann für einen unbestimmten Zeitraum verlässt. Und du fängst wieder an diese innere Leere zu spüren, willst sie vertreiben, doch die Zeit rinnt dir wie Sand durch die Hände.

Sein Kopf ruht ganz ruhig auf meiner Schulter, er schläft wieder. Er schläft und kommt von den endlos vielen Drogen runter die wir täglich nehmen. Im Rausch ist alles noch intensiver, die mentale Verbindung ist stärker.

Ich habe vor ihm geweint, ich habe mich komplett geöffnet, ihm alles erzählt und erklärt was mein Denken und Handeln bestimmt. Er hat vor mir geweint, hat sich geöffnet, hat mir alles erzählt, seine Kindheit, seine traumatischen Erlebnisse, alles bis ins letzte Detail.

Wir teilen alles, alle Leidenschaften, die Liebe zum Rausch, die Liebe zur Selbstzerstörung, die Angst vor allem. Wir lieben und hassen die gleichen Dinge. Wir fürchten und bewundern die gleichen Sachen. Wir hatten beide diese unendliche Angst vor Verlust, vor Gemeinsamkeit.

Früher haben wir beide uns in Gefühle reingesteigert, uns an Gefühle geklammert und sind daran zerbrochen, es klingt so dümmlich. Ich bin so jung, wir wissen das wir zusammen bleiben. Für alle Zeit. Wir werden zusammen gehen.

 Er meidet Beziehungen, ich wünsche sie mir als Versicherung dafür, dass ihn mir keiner nimmt, das ich die einzige bin. Ich bin der erste Mensch den er geküsst hat. Das ist meine Versicherung. Er sagt er will nur mich, und ich glaube ihm.

Jede einzelne Handlung, vom ersten Handgriff an, hat darauf hinausgeführt, dass wir beide genauso kaputt sind wie der andere, dieser unglaubliche Zufall, dass wir uns gefunden haben.

Seine Nähe ist atemberaubend. Ich werde daran zerbrechen nach dieser gemeinsamen Zeitspanne nicht mehr in seiner Nähe zusein, ich werde daran zerbrechen ihm nicht beim aufwachen in die Augen sehen zu können, nicht Körper an Körper mit ihm einzuschlafen, nach endloser Leidenschaft.

Es ist auf einmal alles klar, ich erstehe worum sich alles dreht. Zweisamkeit. Sich zu finden, gemeinsame Zeit mit einander verbringen, zusammen diese Welt verlassen.

Die Angst schnürt mir die Kehle zu, die Angst zu verlieren, wieder alleine gelassen zu werden. Das ist keine kleine Liebelei, es ist die Liebe des Lebens. Sobald sie endet werde ich gehen, sobald er gehen will werde ich gehen. Ohne ihn hat nichts einen Sinn mehr.

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